Morgens kurz vor sechs Uhr, Nürnberg. Die ersten Sonnenstrahlen spitzen bereits durch die Bäume am zentrumsnahen Bolzplatz St. Leonhard. Dort, wo es für gewöhnlich vor Jugendlichen nur so wuselt und es in jedem Spiel um nicht weniger als die Ehre geht, herrscht noch gähnende Leere. Nur vereinzelt sieht man einige Jogger und Hundebesitzer, die bereits auf den Beinen sind.
Wir sind verabredet mit Jeannette Harttung, Spielerin der FC Würzburger Kickers Frauen in der drittklassigen Regionalliga Süd. Mit 18 Jahren eigentlich erst am Anfang einer vielversprechenden Fußballkarriere. Ihre Story spricht trotzdem bereits für sich.
Und steht stellvertretend für so viele Fußballer und Fußballerinnen auf Deutschlands Plätzen. Wir alle haben sie und durchleben es: Träume, Leidenschaft, Enttäuschungen, Durchhaltevermögen.
Geboren in Dresden ist Jeannette früh mit ihren Eltern nach Nürnberg gezogen, wo sie von Kindesbeinen an Fußball spielte. Der Grund: als kleines Mädchen schaute sie mit ihrem Vater ein Spiel der deutschen U-20 Frauen-Nationalmannschaft im Fernsehen. Ihr Fazit: „Papa, das will ich auch!“
Kurze Zeit später schnürte sie für einen kleinen Fußballverein in Nürnberg zum ersten Mal die Fußballschuhe. Bei den Jungs. Nach einem Jahr bei den „Club“-Mädels kehrte sie wieder zu Jungs-Mannschaften zurück. Dass sie ein Mädchen war, war nie Thema.
Es ging um Fußball.
Nach der U-17 ging es dann zu den Frauen nach Würzburg in die 2. Bundesliga. Parallel wurde sie früh in die Regionalauswahl berufen, ab der U14 in die Bayernauswahl. Zwischenzeitlich war Jeannette sogar im erweiterten Kader der Junioren-Nationalmannschaft. Am Ende hat es aber nicht ganz gereicht, sich dort langfristig zu etablieren.
Gefehlt hat es vor allem an der Athletik. Jeannette hatte ihren persönlichen Trainingsschwerpunkt auf Technik und ballspezifische Aspekte des Spiels gelegt und die Athletik vernachlässigt. Selbst hatte sie es einerseits verpasst die Initiative zu ergreifen und selbstständig an ihrer Athletik zu arbeiten und andererseits auch nie den entsprechenden Input von außen – Coaches und Betreuern – erhalten um daran zu arbeiten.
Grundsätzlich hat sich auch ihr Umgang mit Kritik verändert. Was früher emotional und demotivierend war, ist für Jeannette jetzt ein Ansporn noch mehr und noch härter an sich zu arbeiten und den Kritikern das Gegenteil zu beweisen.
Ein Meilenstein in Jeannettes fußballerischer Entwicklung war B42. Wo früher vielleicht der externe Input gefehlt hat, gab es dann keine Ausreden mehr. Neben Vereinstraining und Schulsport trainiert inzwischen auch regelmäßig mit ihrem ganz persönlichen digitalen Fitnesscoach.
Insgesamt trainiert sie bis zu acht Mal die Woche. B42 hat ihr dabei geholfen an ihren athletischen Defiziten gezielt zu arbeiten und nach ihrem Wechsel zu den Kickers-Frauen einen Stammplatz zu erobern. Und nach einer schwierigen, von Verletzungssorgen geprägten Hinrunde auch diese Saison in der Rückrunde wieder voll anzugreifen.
Auf dem Platz hilft es ihr enorm, sich über ihre Athletik keine Gedanken mehr machen zu müssen, sondern sich voll und ganz auf das Spiel und den Ball konzentrieren zu können.
Jeannettes ganz persönliches Ziel: „das Beste aus mir herauszuholen, die fußballerisch beste Version meiner selbst zu sein.“
Egal ob früher beim Spielen mit den Jungs, oder später nach heftiger Kritik: das Wichtigste war für Jeannette immer das Fußballspielen an sich. Denn auf dem Platz sind immer alle gleich, egal wo man herkommt, wie alt man ist oder wie man aussieht.
Was zählt ist die Leistung, der Spaß und die Leidenschaft beim Fußballspielen.
B42 würde sie allen empfehlen, die sich ein Ziel setzen und etwas erreichen wollen. Ihr großes Ziel: einmal auf dem Platz stehen und die Champions-League Hymne hören!
Be fearless. Be focused. B42
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