Core-Training im Fußball - was du darüber wissen musst
WASCHBRETT ODER WASCHBÄR – DIE BEDEUTUNG DES CORE-TRAININGS IM FUSSBALL
6.12.2018
Lesezeit 3 min

Core-Training im Fußball - was du darüber wissen musst

WASCHBRETT ODER WASCHBÄR – DIE BEDEUTUNG DES CORE-TRAININGS IM FUSSBALL

Bald ist es wieder soweit. Wie jedes Jahr, wenn der Winter gerade an seinem Siedepunkt zu sein scheint, steht es an, das erste Training nach einer langen Winterpause.

Während die motivierten Jungspunde bereits in ihren fein-säuberlich geputzten und mit neonfarbenen Applikationen verzierten Kickschuhen in voller Montur sehnsüchtig auf den Beginn des Trainings warten, kommt er herein. Das ‚Enfant Terrible‘ der Mannschaft, Spielmacher und Zeichensetzer in Personalunion.

Einer wie der Effenberg früher – so kennt man ihn. Langsam und mit einem gewissen Desinteresse schlurft er durch die schlecht beheizte Kabine. Es scheint, also könne ihn außer so mancher Unparteiischer nichts aus der Ruhe bringen – auch so soll man ihn kennen. Wenige Augenblick später dann großes Staunen, Raunen und ein leises Grinsen:

Das Shirt spannt, ein kleines Bäuchlein lugt immer wieder keck hervor und wird von der Sportunterhose nur mühsam gebändigt. Eine schallende Ohrfeige für den Fitnesswahn. Womöglich das Ende aller Erfolgsträume?

WACHSENDE DYNAMIK – ERHÖHTE VERLETZUNGSGEFAHR?

Ganz sicher ein Risiko für seine Gesundheit! Fußball ist mit seiner immerzu wachsenden Dynamik mittlerweile eine der schnellsten Mannschaftssportarten.

Dabei entstehen Kräfte auf den Bewegungsapparat, die ein Vielfaches unseres Körpergewichts darstellen. Kräfte, die unter bestimmten Voraussetzungen zu viel sein können – vor allem, wenn man nicht vorbereitet genug ist.

Denn nur mit einem stabilen Grundgerüst an Athletik ist mit einer Vorbeugung vor Verletzungen zu rechnen.

Ein Beispiel: Einer der oben beschriebenen Youngsters hat mit seiner Schnelligkeit (oftmals ist er sogar schneller als das Spielgerät) seinen Gegenspieler überlaufen und siehe da, mit chirurgischer Präzision löffelt er eine butterweiche Flanke herein.

Um nun der vielumjubelnde Held zu werden und im anschließenden Beisammensitzen noch mehr den Leader geben zu können, muss unser Stratege seinen Sprint abbremsen, explosiv nach oben springen, Bogenspannung im Oberkörper aufbauen und den Ball – nach Meinung der Trainer – gegen die Laufrichtung des Torhüters zum Siegtreffer ins Tor wuchten.

Was alle die Bewegungen gemeinsam haben, ist der Krafttransfer von den unteren Extremitäten bis zum Kopf. Dies ohne Beschleunigungsverluste und ohne Verletzungsgefahr zu bewerkstelligen ist nun mitunter Aufgabe unserer Rumpfmuskulatur – des „Core“.

Wird es ihm auch dieses Mal wieder gelingen?

EFFIZIENTES CORE – TRAINING

Von „Core – Training“ ist die Sprache, wenn man durch gezieltes Stabilitäts- und Mobilitätstraining den kompletten Bereich zwischen Zwerchfell und Hüfte verbessern möchte. Bauch-, Rücken-, sogar Hüft- und Gesäßmuskulatur sind dabei involviert. Manchmal, je nach Definition, wird ferner auch noch der Schulterapparat inkludiert. Damit sei die zentrale Bedeutung unserer Körpermitte aufgezeigt, weshalb es im Training umso bedeutsamer ist, das Zusammenspiel der Muskulatur – respektive ganzer Muskelketten – zu beachten. Funktionelles Training ist daher nichts neues, jedoch weiterhin elementarer Baustein in der Prävention von Verletzungen. Eine verbesserte inter- sowie intramuskuläre Koordination, also das Zusammenspiel innerhalb des Muskels und zwischen den Muskeln, trägt nachweislich dazu bei, eine langwierige Saison ohne längere Ausfallzeiten zu meistern.

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6.12.2018
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IST GEZIELTES CORE-TRAINING ÜBERHAUPT MÖGLICH?

Peter Breitfeld ist Performance-Coach von COROX, der Trainingsphilosophie von Olympia-Physiotherapeut Hans Friedl. Wöchentlich trainiert er die besten und erfolgreichsten Sportler Deutschlands. Nächste Woche fliegt er gar zu einem Tour de France – Team nach Spanien, um dieses auf die nächste Radsaison vorzubereiten. Das Thema Core-Training betrachtet er ambivalent.

Core-Training bzw. ein Training der Rumpfmuskulatur hat natürlich seine Berechtigung. Vor allem auch, weil es in der Umsetzung und dem Übungsaufbau für die Sportler einfach und strukturiert ist – aber das ist nur die Basis.

Für mich spielt der neurozentrierte Ansatz eine erheblich bedeutsamere Rolle und ist mehr als nur ein tolles Ad-on.

Denn durch eine verbesserte propriozeptive Wahrnehmung der Wirbelsäule, erlangt man eine optimiertere reflektorische Spannung, was vor allem bei den unzähligen Richtungswechseln, Abstoppbewegungen usw von elementarer Bedeutung ist.Bei einem Zweikampf, in dem man innerhalb von Millisekunden auf Stöße, Tritte oder sonstiges reagieren muss, ist dies Spannung sogar unumgänglich.

Außerdem können in diesem Ansatz die Gleichgewichtskanäle aktiviert bzw. ausgeglichen werden. Das sorgt für eine stabile Kopfposition. Da dies auch die Wirbelsäule abwärts beeinflusst, kommt es auch in hier zu mehr Stabilität – und Schutz vor Verletzungen."

Und Peter Breitfeld muss es wissen. Seine Expertise beruht schließlich auch auf zwei großen Mentoren. Hans Friedl von COROX und Dr. Eric Cobb von Z-Health, wo er bereits zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen besuchen konnte.

Auch wenn unser Stratege zum aktuellen Zeitpunkt von all diesen Sachen noch nichts gehört hat – sein Waschbärbauch schraubt sich gegen alle Gesetze der Erdanziehung und des Core-Trainings in die Lüfte . Die Flanke köpft er nicht einfach „nur“ gegen die Laufrichtung des Torhüters. Er wird ein Gemälde daraus machen.

Mit einer bergkamp’schen Brustannahme lässt er seinen Bewacher verdutzt zurück, wie die Supernanny ein renitentes Kind auf der stillen Treppe. Anschließend überspielt er mit einem lockeren Heber den herauseilenden Torhüter.

Der Rest ist nur noch Formsache. Die Kibitze am Spielfeldrand staunen und stellen sich die Frage, was gewesen wäre, hätten ihn nicht diverse Verletzungen im Jugendalter die Profiträume geraubt.

Wir werden es wohl nicht schaffen, jeden Spieler zu einem Technik-Ass á la Dennis Bergkamp mutieren zu lassen. Unsere Aufgabe ist es jedoch, nachhaltig deine Verletzungssorgen in den Griff zu bekommen und letztlich auch deine Dynamik zu verbessern.

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