Mit Fußball dem Rassismus die Stirn bieten!
Weil es so nicht weitergeht
15.6.2020
Lesezeit 3 min

Mit Fußball dem Rassismus die Stirn bieten!

Weil es so nicht weitergeht

Am 25. Mai ist der Afro-Amerikaner George Floyd einem menschenverachtenden, brutalen und abscheulichen Polizeieinsatz zum Opfer gefallen.

Sein Tod ist der blutige Tropfen an Rassismus, der ein Fass voller Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit, Verachtung und Gewalt zum Überlaufen gebracht hat. Massenunruhen, weltweite Proteste, Schweigeminuten, das gewaltsame Entfernen von Statuen, die mit Rassismus und Kolonialismus assoziiert werden – und Fußballer, die symbolisch beim Torjubel knien:

All dies ist in erster Linie Ausdruck einer tiefsitzenden Wut, einer Verzweiflung über die Wirklichkeit, mit der schwarze Mitmenschen auch im Jahr 2020 noch konfrontiert sind.

Brot und Spiele

Was das alles mit B42 zu tun hat? Eine Menge. Sport ist politisch, er war es immer.

Das kann man begrüßen oder auch kritisieren, aber es ist Fakt. Dieser Zusammenhang geht zurück bis zu den Panhellenischen Spielen im antiken Griechenland und setzt sich fort mit „Brot und Spielen“ als politischem Instrument im Alten Rom.

Ein Motiv, das vor allem seit der Neuzeit dabei immer wieder auftaucht:

Rassismus.

Als Tommie Smith seine Faust zum Protest erhob

Südafrika musste aufgrund des Apartheitsregimes jahrzehntelang von Olympischen Spielen und Fußballweltmeisterschaften ausgeschlossen werden.

Während der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko protestierten die beiden US-Amerikaner Tommie Smith und John Carlos mit der erhobenen Faust gegen Rassendiskriminierung in den USA.

Was haben wir seitdem erreicht?

Der Fußball, gerade in Deutschland, ist als populärste und bedeutendste Sportart ein Spiegelbild der Gesellschaft – und bringt ihre besten wie auch ihre schlechtesten Eigenschaften an die Oberfläche.

Er kann versöhnen, Vorbild sein. Aber eben auch verletzen und als Plattform für Rassismus instrumentalisiert werden.

Er integriert, sorgt dafür, dass Menschen unterschiedlicher Bildungsgrade, Einkommensverhältnisse, religiösen Hintergründe als Team auf dem Platz stehen.

Und er zeigt gleichzeitig seine hässliche Fratze – in Form von Affenlauten im Bundesliga-Stadion, rassistischen Beleidigungen in der Kreisliga oder, subtiler, in Form eines blöden Spruchs in der Umkleidekabine. War ja nicht so gemeint…

Hole dir deinen digitalen Co-Trainer!

15.6.2020
Lesezeit 3 min

Wir tragen Anti-Rassismus im Namen

B42 ist keine NGO, keine politische Interessensvertretung. Wir sind in erster Linie dafür angetreten, Fußballerspielern und Fußballspielerinnen eine effektive Trainings-App an die Hand zu geben.

Aber wir haben uns von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, uns klar und entschieden gegen Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und alle anderen Formen menschenverachtenden Gedankenguts zu positionieren.

Den Fußballplatz als das zu verstehen, was er sein sollte:

ein Ort, an dem Menschen mit verschiedensten persönlichen Hintergründen ihrer Leidenschaft nachgehen – nach klaren Regeln und auf der Basis eines gemeinsam verstandenen Wertefundaments, bei dem Respekt, menschlicher Anstand, Fairness, Gleichheit und Gerechtigkeit gelebt werden.

Für uns ist Anti-Rassismus essentieller Bestandteil unseres Wertefundaments. Er ist Teil unseres Namens:

B42 („Be 42“) ist eine Reminiszenz an Jackie Robinson. Jenen Baseball-Profi, dem es gelang, als erstem Afroamerikaner gegen harte Widerstände der Weißen in der US-Profiliga MLB zu spielen.

Er trug die Nummer 42 – eine Nummer, die seit jeher auf dem gesamten Erdball für Werte wie Toleranz, Gleichheit und Zusammenhalt steht und alle Sportarten vereint. Genau darum geht es.

Wir müssen mehr tun

Wenn wir den Fußball also als Spiegelbild der Gesellschaft begreifen, dann müssen wir alles dafür tun, dass dieser wunderbare Sport in Zukunft für die beschriebenen Werte steht, Vorbild ist, Maßstäbe setzt.

Und wir müssen den Mund aufmachen und noch lauter werden, wenn irgendwelche Vollidioten ihn instrumentalisieren, um ihr menschenverachtendes Weltbild zum Ausdruck zu bringen.

Wir bei B42 werden deshalb in Zukunft mehr tun, um uns für Anti-Rassismus stark zu machen. Das versprechen wir.

Wir werden mit Initiativen sprechen, in den Dialog mit Betroffenen gehen, klare Ziele formulieren. Denn Worte sind nicht genug.

Wir alle sind gefordert – auf dem Fußballplatz, in der U-Bahn, im Hörsaal, im Wohnzimmer, überall! Lasst uns gemeinsam diese Welt ein bisschen besser machen.

Be fearless. Be focused. B42

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