Seit nunmehr über zwei Jahren bestimmt die SARS-CoV (Covid) Pandemie nicht nur das gesellschaftliche Zusammenleben auf der ganzen Welt. Auch die Welt des Sports und insbesondere der Fußball als Mannschaftssport hatten unter der exponentiellen Verbreitung des Virus zu leiden.
Leere Bundesliga-Stadien, Aussetzungen des Trainings- und Spielbetriebs (vor allem im Amateurbereich) und eine daraus resultierendes „Corona-Loch“ waren die Folgen. Über den Sommer ist in den deutschen Ligen und Vereinen wieder Normalität eingekehrt - die Stadien sind voll und wir können unseren geliebten Sport endlich wieder in vollen Zügen genießen.
Wenn du jedoch zu jenen gehörst, die eine Covid-Infektion bereits durchgemacht haben, hast du vermutlich auch erlebt, dass die ersten Trainings und Spiele ganz schön Puste kosten können.
Viele Genesene leiden in den Wochen nach der Infektion unter einer geringeren Ausdauerleistungsfähigkeit, damit einhergehend schweren Beinen und in manchen Fällen sogar Atemnot oder Herz-Kreislauf-Schwäche.
Kein Wunder! In den meisten Fällen stehen die ambitionierten Kicker*innen mit dem Ende der Quarantäne wieder auf dem Platz und jagen im Vollsprint dem runden Leder hinterher.
Doch dabei spielen sie nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit ihrer Gesundheit. Experten raten einstimmig davon ab, zu früh nach überstandener Infektion wieder mit dem Sport zu beginnen.
In diesem Beitrag haben wir für euch den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammengefasst und geben euch darauf basierend einen Return-to-sports Leitfaden, also eine Handlungsempfehlung zum sicheren Wiedereinstieg in den Sport an die Hand.
Für den Wiedereinstieg in Training und Wettkampf sind die jeweils aktuell vorliegenden Symptome und die Verlaufsform relevant.
Als Symptome einer milden Verlaufsform sind kein bzw. sehr leichtes Fieber (<38,5°C), leichter Husten, Halsschmerzen, leichtes Krankheitsgefühl und Unwohlsein einzuordnen. Leichter Schnupfen ≤3 Tage ist als symptomfrei zu werten. Halt er länger an, gilt er als mildes Symptom.
Ein starkes Krankheitsgefühl (Fatigue-Symptomatik), Atemnot in Ruhe, höheres Fieber (Fieber > 38.5°C) sowie Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen, Übelkeit oder Durchfall zählen zu den Symptomen. Länger anhaltender Husten ≥ 3 Tage gilt ebenfalls als moderates Symptom.
Schwere Verläufe sind durch die Notwendigkeit einer COVID-19 bedingten stationären Klinikaufnahme bis hin zur intensivmedizinischen Behandlung gekennzeichnet.
Außerdem kann es zur besseren Quantifizierung und Beurteilung der Trainings- und Wettkampftauglichkeit hilfreich sein, wenn Sportler*innen ihr Befinden nach subjektiver Belastbarkeit, Schlafqualität, Ermüdungs-Symptomatik und Krankheitsgefühl bewerten.
Je nach schwere des Verlaufs unterscheidet sich das Return-to-sports Protokoll. Nachfolgend findet ihr Empfehlungen, wie das Comeback nach der jeweiligen Verlaufsform aufgebaut sein sollte.
Dein Comeback mit B42
Bei asymptomatischem Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion wird eine dreitägige Belastungspause nach dem Diagnosezeitpunkt empfohlen. In Umfang und Intensität reduzierte Belastungen sind im Einzelfall möglich.
Bei einem milden Verlauf ist eine Belastungspause während anhaltender Symptomatik und an drei aufeinanderfolgenden symptomfreien Tagen empfohlen. Nach drei aufeinanderfolgenden Tagen ohne spezifische Symptome kann mit umfangs- und intensitätsreduzierten Belastungen ohne ärztliche Diagnostik wieder begonnen werden. Die weitere Steigerung der Belastung erfolgt individuell und unter Berücksichtigung möglicher Symptome und der individuellen Belastungsreaktion.
Falls Beschwerden beim Wiedereinstieg ins Training unter Belastung oder sogar in Ruhe auftreten, sollte die Belastung pausiert werden, ein Arzt aufgesucht werden und gegebenenfalls eine spezifische Diagnostik erfolgen.
Wettkämpfe, also höchste Belastungen, sind nach insgesamt 10 aufeinanderfolgenden symptomfreien Tagen, unauffälligem Belastungsaufbau und subjektiv beschwerdefreier Belastbarkeit möglich. Ein früherer Einstieg in Wettkampfaktivitäten ist allenfalls nach sorgfältiger medizinischer Prüfung zu empfehlen.
Bei moderaten oder schweren Krankheitsverläufen wird in jedem Fall nach Rückgang der Symptome eine ärztliche Diagnostik zur fundierten Entscheidungsfindung vor einer Rückkehr zum Sport empfohlen. Diese Diagnostik sollte eine spezifische Anamnese, die körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen und ein Ruhe-EKG umfassen. Nach schweren Verläufen ist eine individuelle spezifische Diagnostik notwendig.
Bei Beschwerden rund um das Herz (z.B. Herzstolpern oder Herzrasen) wird zusätzlich zum Ruhe- ein Belastungs- EKG, eine Echokardiographie, ein Langzeit-EKG und die Bestimmung von NT-Pro-BNP und Troponin empfohlen.
Eine Lungenfunktionsdiagnostik sollte nur bei spezifischen Symptomen wie einer Verengung der Bronchien oder Atemnot in Ruhe und bei Belastung durchgeführt werden. Bei anhaltenden Beschwerden, u.a. auch bei anhaltender Müdigkeit und Belastungsintoleranz wird eine umfassendere ärztliche Abklärung vor Sportfreigabe empfohlen.
Diese Empfehlungen sollen dein gesundheitliches Risiko durch körperliche Belastung nach einer SARS-CoV-2-Infektion reduzieren und vermeiden. Gib acht auf deinen Körper, denn er ist dein Kapital – nicht nur auf dem Fußballplatz.
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