Viele Fußballspieler kennen das Problem einer Achillessehnenreizung. Hat man sich einmal Probleme mit der Achillessehne „eingetreten“, wird man sie so schnell nicht mehr los. Wir wollen heute zuerst einen Blick darauf werden, wie es zu einer Achillessehnenreizung kommen kann und dir dann eine Übung zeigen, die dir bei der Behandlung helfen wird.
Der Schmerzhafte Zustand des unteren Teil der Achillessehne wird fachchinesisch mit einer Achillodynie bezeichnet. Ein verbreiteter Begriff dagegen ist eher die Tendinopathie. Tendon für Sehne, und Pathos für das Leiden (griech.). Eine Tendinopathie der Achillessehne bezeichnet vor allem durch Belastung verursachte Reizreaktionen an der Achillessehne, die mit Schmerzen und eingeschränkter Funktion verbunden sind. Bei länger anhaltender Fehlbelastung kann sich aus einer Tendinopathie eine akute Entzündung der Achillessehne (Tendinitis) entwickeln. Da die Symptome beider Zustände oft identisch sind, ist eine klare Unterscheidung in der Praxis schwierig, weshalb die Begriffe häufig gleichbedeutend genutzt werden.
Eine Tendinopathie der Achillessehne tritt häufig bei Fußballern und Fußballerinnen auf, wenn die Trainings- und Spielbelastunge zu hoch ist oder die Belastung plötzlich verändert wird. Zu den Risikofaktoren gehören Übergewicht, unzureichendes Aufwärmen, ungeeignetes oder schlecht sitzendes Schuhwerk, Achsfehlstellungen der unteren Extremitäten und eine falsche Lauftechnik.
Bei einer Achillessehnenproblematik können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören Schmerzen im Bereich der Sehne, besonders bei Belastung (dies wird als Achillodynie bezeichnet). Es kann eine diffuse Schwellung auftreten, die oft spindelförmig aussieht, sowie eine Verhärtung oder ein Knoten in der Sehne. In manchen Fällen hört man knirschende Geräusche (Krepitationen), und der Bereich fühlt sich steif an, was die Beweglichkeit einschränkt. Diese Beschwerden führen häufig zu einer Bewegungseinschränkung der betroffenen Fußgelenke. Für eine genaue Diagnose soltest du auf jeden fall einen Arzt aufsuchen.
Die genaue Ursache einer Achillessehnentendinopathie ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Als Hauptursache werden allerdings wiederholte Bewegungen angenommen, die zu einer zu hohen Belastung führen. Dabei entstehen kleine Verletzungen (Mikrotraumata) in der Sehne und es bilden sich mehr Proteine, die die Sehne anschwellen lassen und Schmerzen verursachen.
Bei anhaltender Überlastung wird das belastbare Gewebe in der Sehne nach und nach abgebaut und durch weniger stabilere Fasern ersetzt. Dieser Prozess führt zu einer Veränderung der Struktur der Sehne und macht sie anfälliger für weitere Schäden.
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Neben einer Trainingstherapie kann der Arzt weitere Heil- und Arzneimittel verschreiben. Nur auf Ibu verlassen solltest du dich allerdings nicht. Das schlechteste was du machen kannst ist das Einstellen jeglicher Form von Bewegung. Aber was braucht eine Achillessehne genau?
Load impliziert die mechanische Beanspruchung der Achillessehne. ‚Load’ steht im Englischen für die gängigen Belastungsparameter von Volumen, Intensität und Frequenz.
Neuroplastizität ist die Fähigkeit unseres Gehirns und unseres Körpers (hier sind vor allem Nervenzellen und Muskelzellen gemeint) sich durch eine spezifische Belastung anzupassen. Es ist also in erster Linie das Zusammenspiel von Muskulatur und Gehirn gemeint. Wenn die Sehne in regelmäßigen Abständen kontrolliert die richtige Belastung erhält, könnnen sich Nerven-, Muskel- und Sehnengewebe darauf einstellen und sich anpassen. Die richtige Belastung erfolgt in mehreren Stufen, wobei wir wie so häufig mit der Isometrie beginnen.
Bedenke, dass diese Intervention ein hohes Maß an Adhärenz erfordert, da sie langfristig angelegt werden muss. Da bedeutet für dich: Mitmachen und nicht aufstecken!
Was wir als allererstes benötigen, ist eine Evaluation des Schmerzes über einen gewissen Zeitraum.
Dafür nehmen wir eine Skala, welche von 0 bis 10 läuft.
• 0 = kein Schmerz
• 10 = schlimmster Schmerz, den man sich vorstellen kann
Mit diesem „Pain-Monitoring“ überprüfst du während der Übung sowie ca. 24 – 48 Stunden nach Trainingsende deine Schmerzen. Hierbei ist es egal in welchem Stadium du dich befindest und welches Training du durchführst. Sollten deine Schmerzen nach spätestens 48 Stunden noch über einem Wert von „5“ liegen, so musst du in der nächsten Trainingseinheit die Last verringern, das Zeitintervall verändern oder eine andere Form der Belastung wählen.
Sollte die Schmerzindikation zwischen 0 – 5 liegen, so kannst du in der nächsten Trainingseinheit die Last erhöhen, das Zeitintervall verlängern oder progressivere Belastungsformen wählen (Achtung: in Abhängigkeit der Stufe). Gerade in der Akutphase ist es wichtig, dass du nicht noch mehr exzessiven Stress (siehe „Pain Monitoring“) auf die Sehne ausübt. Selbstredend kannst du weiterhin additives Krafttraining betreiben oder locker Radfahren, Aquasport machen und den Crosstrainer zum Cardiotraining benutzen, solange du dich selbst überprüft.
Zudem installierst du nun eine Trainingsintervention in eure „Ersatztrainingseinheiten“. Da sich eine Sehne sehr langsam anpasst, ist hier große Geduld gefragt. Du kannst damit rechnen, dass du wohl erst ca. zwei Wochen nach Beginn der Intervention eine Verbesserung erzielt. Die meisten Protokolle sind auf zwölf Wochen ausgelegt, einige davon sogar auf über ein Jahr (vgl. Murphy et al., 2018).
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